Otto Gleichmann


(1887 Mainz - 1963 Hannover)
Sitzender weiblicher Akt und stehender Mann mit Zylinder
Charakteristisches, expressionistisches Blatt des Künstlers von 1922, das durch flächige Verzeichnung der Raumebenen und der mit furiosen Strichen grotesk geschilderten Figuren mit überdimensionalen Köpfen gekennzeichnet ist. Häufiger schilderte Gleichmann in jenen Jahren Akte und weiblich-männliche Gegensatzpaare wie in dieser Arbeit, bei der sich die junge Frau vom älteren Mann distanziert abwendet. Gleichmann wurde nach dem I. Weltkrieg in Hannover ansässig, wo er sich der "Hannoverschen Sezession" anschloss und zum Künstlerkreis um Kurt Schwitters gehörte. Zugleich pflegte Gleichmann eine intensive Freundschaft mit Theodor Däubler. 1919 und 1921 erschienen Grafik-Mappen bei Paul Cassirer und in der Galerie Flechtheim. Eine Zäsur bedeutete 1936 das über ihn verhängte Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Im Jahr danach wurden 27 Werke aus deutschen Museen beschlagnahmt und einige in der NS-Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Feder u. Gouache/Papier. R. u. sign. dat. 1922 und mit "No= 313" bez.; Drei alte minim. Läsuren am Gesicht des Aktes und am unteren Rand. Ca. 29 cm x 24 cm. Rahmen.
Provenienz: Galerie Rosenbach; Privatsammlung Hannover.
Ink and gouache on paper. Signed, dated 1922 and inscribed with no. 313. Three old minor flaws to the face of the nude and to the lower edge.


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